Kraushaar "Helena"
Das Schallloch macht nur Ärger!
Es macht die Decke schwach - dort, wo sie ohnehin am schmalsten und genau im Zug der Saiten liegt. Darum hat man bei traditionellen Gitarren immer zwei Probleme: Wie bekomme ich das Mädchen zum singen, ohne dass sie unter dem Druck kollabiert? Wer schon mal mit Sängerinnen umgegangen ist weiß: Wenn man den Druck weg genommen hat, ist das Singen plötzlich viel leichter!
Spaß beiseite.
Wie bereits erwähnt: Das Schallloch in der Taille der Gitarre macht den schmalsten Bereich der Decke im Zentrum der Zugkräfte zusätzlich schwach. Traditionell gehört es dort hin, aber physikalisch und konstruktiv betrachtet ist das eigentlich Mist. Wir müssen die Decke hier besonders gut aussteifen, damit sie nicht unter dem Zug der Saiten einfällt. Aber eigentlich wollen wir, dass sie Decke nicht steif ist, denn dann kann sie ja nicht schwingen. Außerdem möchte ich die Abstrahlfläche eigentlich nicht gerne verschenken… Was also tun? Wir haben es hier anders gemacht.
Helena hat das Schalloch nicht mehr unter dem Griffbrett, sondern in der Schulter. So muss unter den Saiten kein Schwachpunkt ausgesteift werden. Das lässt nicht nur eine Konstruktion zu, die den Druck der Saiten sinnvoll auffängt, es lässt auch eine größere Abstrahlfläche auf der Decke zu.
Helena hat dadurch Bass und Lautheit, die man bei Instrumenten dieser Größe lange suchen muss.