4000 Stunden Gitarrenbau
So nannten wir die Ausstellung im Oktober 2001. Dabei ist es uns gelungen, knapp 60 Instrumente für zwei Tage aus den Händen ihrer Besitzer zurück in die Werkstatt zu rufen.
Viele Kunden waren nicht mehr aufzufinden, manches Instrument wurde gebraucht. Dennoch war der Umfang dieser Leistungsschau erschlagend.
Schon lange trug ich mich mit dem Gedanken, all die Schätzchen, die hier gebaut wurden noch einmal "nach Hause" zu rufen. Es waren längst nicht alle, aber es waren dann doch so viele, daß ich am Abend vor der Ausstellung ein mal kurz sentimental werden musste. Mir entwich ein Seufzer vor dem ganzen Holz, dem Lack und den vielen speziellen Instrumenten: "Was'n Hantier!"
Die Ausstellung fand sehr reges Interesse. Wir konnten eindrucksvoll darstellen, daß es im Handwerk noch breite Pfade für Individualisten gibt, die gerne abseits der Hauptverkehrsadern gehen. Es gab Gitarren und Bässe zu sehen, die sonst niemand hat. Einzelstücke en Masse!
Hier standen Gitarren und Bässe für mehr als eine Viertelmillion DM! Ich hatte schon ein wenig Angst, aber ich war auch verdammt stolz, daß mir so viele Kunden ihr bestes Stück zur Verfügung gestellt haben. Es spricht halt auch für Zufriedenheit und Kundenbindung, wenn ein solches Unternehmen gelingt. Für einen Dienstleister - und das sind wir - war das noch ein besonderes Glanzlicht.
Die Atmosphäre dieser geballten Vielfalt war nicht einzufangen. Man musste sie erleben.